„MAYHEM“ (2017) | Filmreview

„MAYHEM“ (2017) | Filmreview

22. Juli 2024 Aus Von Thorsten Boose

Bezug zu Jackie Chan: keiner vorhanden

„Ich fühle mich, als wolle ich rumvögeln und Knochen brechen!“

Wer als Büroangestellter tagein tagaus den Wahnsinn in den vier Wänden und mit seinen ach so lieben Kollegen mitmacht, kann die Prämisse dieser Schwarzen Action-Komödie absolut verstehen. Manchmal will man einfach nur einen triftigen Grund haben, um einen Rundumschlag machen zu können.

Wichtiger Hinweis von mir: Tun Sie es nicht und suchen Sie sich ein gesundes Ventil, um Frust abzubauen.

In „MAYHEM“ gibt es diesen triftigen Grund aufgrund eines Virus, der die Betroffenen entweder ängstlich, aggressiv oder notgeil werden lässt. Oder auch alles auf einmal. DEREK CHO hat sich in einer beschissenen Consulting Firma hochgearbeitet und muss dennoch vor seinen Vorgesetzten kriechen, als die ihn wegen eines gescheiterten Kundendeals dafür allein verantwortlich machen wollen.

Derek kämpft an seinem letzten Tag im Büro nicht nur gegen seine ungerechtfertigte Kündigung an, sondern auch noch gegen den Virus, der langsam aber sicher jeden im Firmengebäude zum massakrierenden Zombie werden lässt. Bildlich gesprochen. Zwar ist den Betroffenen jede Handlung bewusst, doch aufgrund eines zuvor ausgesprochenen Präzedenzfalls in den USA werden die vom Virus befallenden Tastaturkrieger in Anzug und Krawatte juristisch freigesprochen, da nicht zurechnungsfähig. Ein Freifahrtschein für Derek, feuer frei für „Mayhem“.

Und in all dem Chaos erleben wir wieder einmal die bezaubernde Queen of Gore von Down Under, SAMARA WEAVING, in einer Anwaltsrolle einer wahren „strong female lead“, die ihr auf Körper, Geist und Seele maßgeschneidert wurde. Mit Nagelpresse, Hammer und Handkreissage beginnt das ungleiche Mörderpaar seinen Kampf. Er, um Ehre und Job zu verteidigen, und sie, um ihr Haus zu retten.

Als Zuschauer erleben wir ein unorthodoxes Spektakel, das uns aus dem Alltag reißt und ganz ohne Stereotypen des modernen Drehbuchschreibens auskommt. Und gerade deswegen funktioniert „MAYHEM“ so gut. Und mal ganz ehrlich, wer von uns wollte nicht mal Fäuste schwingend durch die arrogante Personalabteilung stampfen, nur um seinem Chef im angrenzenden Büro dann mal gehörig den Marsch zu blasen?

Gewalt ist keine Lösung. Außer in diesem Film mit Samara Weaving und Steven Yeun in Bestform.

Ansteckende 6,3 von 10 Sternen

Deutscher Trailer | „MAYHEM“ (2017)

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