„TRIGGER WARNING“ (2024) | Filmreview
Bezug zu Jackie Chan: keiner vorhanden
Trigger Warnung: Enthält eine Meinung.
Wenn man Rambo, John Wick und Road House bei Temu bestellt, bekommt man „TRIGGER WARNING“ (2024) mit Jessica Alba versandkostenfrei bis zur Haustür geliefert in Netflix neuestem Direct-to-Streaming-Flop.
„TRIGGER WARNING“ (2024) ist wieder so ein Film, der unter der Kategorie „strong female lead“ laufen will. Dafür wurde die diverse Schauspielerin Jessica Alba gecastet, die gleichzeitig dieses Machwerk auch produziert. Später dazu mehr.
Netflix bedient sich erneut dem heuchlerischen Zeitgeist der ultra-liberalen Gleichberechtigungsvertreter:innen:x, die nur eines als Feind haben: toxic masculinity. Wenn man sonst keine Probleme im Leben hat, müssen charakterschwache Menschen eben eigene Probleme erschaffen, um sie bekämpfen zu können und sich dann selbst als Held und Underdog feiern zu können. Absolute Heuchelei.
Genau das wird einem beim Ansehen von „TRIGGER WARNING“ auch direkt in den ersten Minuten um die Ohren gehauen. Tatsächlich wurde das Drehbuch schon 2016 von zwei Männern geschrieben, die bereits in den 80ern und 90ern an echten Hits mit weiblichen Helden beteiligt waren, wie zum Beispiel „DAS NETZ“ (1995) mit Sandra Bullock; ein absolut unterhaltsamer Tech-Thriller, der gut gealtert ist, genau wie die beliebte Deutsch-Amerikanerin Sandy Bullock.
Damals wollte man einen Film haben, der eine Mischung aus Rambo und John Wick war. Jahre später wurde dann die junge Autorin Halley Wegryn Gross für Re-Writes dazugeholt, bevor Netflix mit Alba dann das Projekt aufgriff. Man kann erahnen, welche Elemente von Frau Gross „extrem unerfreulich“ geschrieben wurden; ihr Nachname ist Programm. Es ist irgendwie putzig, wie Branchenleute ihren Feind der sogenannten toxic masculinity genau mit denselben Elementen bekämpfen wollen, nur dass es jetzt die „strong female lead“ übernehmen soll.
„Frauen können alles, was Männer können und sogar besser.“ Ja, nee, tun sie nicht. Genauso wenig gilt das umgekehrt, nur der gleichberechtigten Vollständigkeit halber. Alba spielt im Film irgendeine Art Soldatin, deren Vater in einem Minenunfall ums Leben kam. Jetzt kehrt sie emotionslos in die Heimat zurück, um eine Bar weiterzuführen. Dabei wird sie ganz tough dargestellt: gefühlskalt, rauchend, trinkend, fluchend, und dann legt sie ihre alte Dorfflamme flach und marschiert nachts nachdenklich auf eine Mission. Wow, wie emanzipiert und mutig von dieser Frau.
Fragen nach Logik und Motiven sollte man bei Netflix‘ direct-to-stream-Produktionen niemals stellen. Wo in den 80ern die direct-to-video-Stars tatsächlich eine B- und C-Movie Fanbase genossen, sprechen die millionenschweren direct-to-sreaming-Versuche mit Ex-Stars niemanden an. Die Szenen sind wieder mal zu dunkel, die Slasher-Soundeffekte erneut absolut drüber und niemand, wirklich niemand kauft der 60 kg leichten Alba ab, sie könne einen 90 kg schweren Army-Soldier besiegen.
Und dann kommt Farbe ins Spiel. Als Jessica Alba 2010 von Mario Lopez bestätigt bekam, dass sie 87 % Europäisch und damit „weißer als Larry David“ sei, sah man ihr ihre Enttäuschung deutlich an. Wo Ariana Grande und Mindy Kaling im Lauf ihrer Karriere scheinbar weißer erscheinen wollten, also tatsächlich optisch gesehen, will Alba so unbedingt zu den POC zählen. Hollywood ist fake und heuchlerisch und spricht den wahren POC-Darstellern ihrs Sein, ihr Erbe, ihre Talente ab. Produziert solch einen Film mit einem Noch-No-Name und ohne Agenda und schaut mal, was Positives passieren kann.
Den Film könnt ihr entweder skippen oder ganz ignorieren. Niemand verpasst was. Ein absoluter Tiefpunkt in einer Zeit der kreativen Depression, ausgelöst von ultra-progressivem Zwangsdenken. Aber ich weiß schon, dass meine Meinung bei genau solchen Leuten nicht zählt, weil ich weiß bin. Heuchler.
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Deutscher Trailer | „TRIGGER WARNING“ (2024)
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© Thunder Road Pictures, Lady Spitfire, Netflix