Den Fluch der Generationen brechen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und von Jackie Chan

Den Fluch der Generationen brechen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und von Jackie Chan

26. Juni 2024 Aus Von Thorsten Boose

Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist verdammt, sie zu wiederholen. Als Deutscher wurde ich schon früh in meiner schulischen Ausbildung mit diesem Gedanken konfrontiert. Doch das Prinzip ist universell auf jede Nation, jedes Volk, jedes Individuum übertragbar und nicht erst seit den Nachkriegsjahren eine wichtige Erinnerung an das Urmenschliche: Lerne aus deinen Fehlern.

Seit der Industrialisierung hat die Menschheit eine rasante Entwicklung hingelegt. Gerade mit Aufkommen von kommerziellen Computern und des Internets wurde nochmal einen Gang höhergeschaltet. Gefühlt läuft die moderne Gesellschaft seit Jahren der Entwicklung hinterher. Sollte dabei nicht die Technik das Leben der Menschen vereinfachen?

Inmitten dieser turbulenten Entwicklungen lebt die Generation der Millennials. Die zwischen 1980 und 1996 geborenen Menschen bilden wahrscheinlich die Generation, die den schmerzhaftesten Gesellschaftsspagat aller Zeiten hinlegen muss, was technische und damit soziokulturelle Veränderungen in Sachen Globalisierung und Digitalisierung betrifft. Denn wir kennen die Welt noch, als sie offline und regional war, mussten uns früh mit digitalen Workflows befassen und können uns bis heute nicht wirklich damit abfinden, dass viele Dinge online in einem Weltendorf stattfinden und aus dem „echten“ Leben verbannt wurden.

Die Generation der Millennials hat noch einen Teil des Drives der analogen Generation X in sich, fühlt aber auch die Lethargie der virtuellen Generation Z. Diese Differenz, quasi Gegensätze, die sich von Zeit zu Zeit anziehen und wieder abstoßen, sobald sie sich zu nahekommen, sorgen für einen Emotions- und Kreativitätsstau, den manch einer für sich nutzen kann.

Als einer von vielen Vertretern der Millennials hat der französisch-britische Schauspieler Matthias Fortune Droulers seinen ganz persönlichen Weg gefunden, um mit progressiven Zukunftsaussichten und konservativer Vergangenheitsbewältigung umzugehen. Als Autor, Jackie-Chan-Historiker und auch als Deutscher bin ich stolz darauf, dass mich Matthias Fortune um meine Meinung zu seinem neuen Vorhaben gebeten hat. So arbeiten wir beide nicht nur gemeinsam an der deutsch-französischen Freundschaft, was unsere Politiker höchstens mal symbolisch forcieren. Gemeinsam verbreiten wir damit auch den Gedanken der uns verbindenden Jackie Chan Familie: Love & Peace.

„Au nom du Père, du Fils et de Jackie Chan“ ist ein Theaterstück von Matthias Fortune Droulers mit einem religiös-angehauchten Titel. Das ist kein Zufall. In der Geschichte geht es nämlich um den kleinen Jungen Arthur, der jüdisch-christlich erzogen wird, aber unter dem sogenannten Generationenfluch seiner Familie leidet. Vater und Mutter halten wenig zusammen, der Sohn ist hin- und hergerissen, an dieser Stelle greift der Leitspruch zu Beginn: „Wer aus der Geschichte nichts lernt, ist verdammt, sie zu wiederholen.“

Arthur fühlt, wie sich seine Lebensenergie, sein Qi, in sich staut und er lernen muss, damit umzugehen. Genau das ist die Prüfung, die auch schon in der Bibel angesprochen wird. Wer den Generationenfluch und damit die Sünden der Ahnen von sich schütteln will, muss Erlösung in Jesus Christus finden. Diese Aussage sollten wir Menschen lieber als philosophische These betrachten. Damit umgehen wir potenzielle religiöse Glaubenskonflikte, indem wir den menschlich-ethischen Kern betrachten, der sich auf alle Völker bezieht: Wie gehen wir mit dem um, was uns beschäftigt?

Indem Matthias Fortune Droulers nicht nur die teils autobiografische Geschichte des kleinen Arthur erzählt, sondern noch eine zweite Person, nämlich Jackie Chan, integriert, erlebt der Zuschauer die klassische Kung-Fu-Film-Beziehung zwischen Schüler und Meister. Biblisch ausgedrückt sucht der Autor Matthias Fortune somit Erlösung, indem er sein Idol Jackie Chan zu seinem persönlichen fiktiven Messias ernennt.

Diese Aussage darf nicht falsch verstanden werden, es ist eine Metapher als ein übertragenes Bild; Jackie Chan wird nicht als Messias dargestellt. Doch in seiner gesamten Karriere hat Chan the Man nicht nur Fans auf der ganzen Welt unterhalten und berührt, sondern aus Fans auch eigene Schaffende im Unterhaltungssektor gemacht. Matthias Fortunes Droulers ist einer von ihnen und mit seinem Theaterstück „Au nom du Père, du Fils et de Jackie Chan“ wird er vom Schüler zum Meister, in Erlösung und Aufarbeitung von Generationenflüchen.

Ich persönlich wünsche ihm und dem ganzen Team von Herzen alles Gute, persönlich wie beruflich, und freue mich schon auf die englische Adaption. Denn die soll laut Fortune schon 2025 auf die Bühne kommen. Hoffentlich mit Jackie Chan als VIP-Zuschauer.

Inhalt

Arthur, der in einer bemerkenswert unkonventionellen Familie aufwuchs, war am Rande des Zusammenbruchs, als ihn eine Begegnung im Videogang des Supermarktes rettete. Mit wem? Jackie Chan. Dank der Entdeckung des Films „Drunken Master“ entpuppte sich der Martial-Arts-Star für Arthur als eine Art beruhigender, einfallsreicher und schelmischer geistiger Vater, der ihm beibrachte, das Leid seiner Eltern nicht stillschweigend zu ertragen, sondern es durch Selbstironie und körperlichen Ausdruck zu verwandeln.

Begleitet von einem Musiker mit Soundeffekten jongliert Matthias Fortune mit etwa zwanzig schrulligen und doch realen Figuren. Dieses unglaubliche Familienporträt ist eine Einladung zur Versöhnung zwischen Vater und Sohn und eine Hommage an das Kung-Fu-Kino als Balsam für die Seele.

„Sehr persönlich und universell. Eine beeindruckende burleske, martialische Performance.“

FRANCE BLEU

„Lachen, Tränen, Emotionen. Ein theatralisches UFO, das auf Kung-Fu basiert.“

MESINFOS.FR

„Matthias Fortune zeichnet sich wie Jackie Chan durch Komik und Kampfkunst aus.“

LA REVUE DU SPECTACLE

Termine

3. Juni um 17 Uhr: Presse-Aufführung im Artéphile, Avignon

21. Juni um 15 Uhr: Presse-Aufführung im Théâtre Lepic, Paris

Vom 1. bis zum 21. Juli* um 16:25 Uhr jeden tag im Festival Avignon – Théâtre Artephile Avignon
* (außer am 9. und 16. Juli)

Genre: Alleine auf der Bühne, Zeitgenössische Komödie

Dauer: 1 Stunde 15 Minuten

Alter: 10 und darüber

Laden Sie hier das offizielle französische Presse-Kit (PDF) herunter:

Team

Matthias Fortune Droulers: Schauspieler, Komiker, Drehbuchautor

Léo Grise: Komponist, Sounddesigner

Anne-Sophie Liban: Regisseurin

Maurice Chan: Choreograph für Bühnenkämpfe

Felix Carcone: Komponist des originale Soundtracks

Luc Khiari: Lichtdesigner

Audrey Belin: Kostüme

Teaser | „Au nom du Père, du Fils, et de Jackie Chan“ (2024)

Alle Poster, Fotos und eingebettete Trailer gelten als Kleinzitat für dieses Filmreview und sind urheberrechtlich geschützt.
© Compagnie le Homard Bleu