„I AM NOT BIG BIRD“ (2024) | Filmreview

„I AM NOT BIG BIRD“ (2024) | Filmreview

17. Juni 2024 Aus Von Thorsten Boose

Bezug zu Jackie Chan: keiner vorhanden

„Be the bigger man!“

Ein Vorteil von Netflix ist, dass sie einem wirklich aus aller Welt moderne Filme und Stories präsentieren, die man hierzulande entweder nicht gewohnt oder aus denen man schon rausgewachsen ist.

Zweiteres trifft, denke ich, auf die philippinische Komödie „I AM NOT BIG BIRD“ (2024) zu, in der der schlechtbestückte CARPIO mit einem metrosexuellen und einem notgeilen Freund nach Thailand reist, nachdem seine Freundin seinen Heiratsantrag abgelehnt hat.

Drei Filipinos auf Sextour in Thailand, man denkt unweigerlich an „HANGOVER 2“ (2011). Auch wenn Elemente ganz klar daran erinnern, so übertreibt es diese „raunchy comedy“ mit ihren anzüglichen Witzen so sehr, dass man sich aus Sicht eines Mitteleuropäers in die 2000er zurückversetzt fühlt, als Sex-Komödien Auftrieb hatten.

"I Am Not Big Bird" directed by Victor Villanueva, OGPI

Gut möglich, dass auf den Philippinen wie in manch anderen asiatischen Ländern wie Südkorea und Taiwan eine Art sexuelle Revolution stattfindet. Taiwan gilt als erstes südostasiatisches Land, das die Homoehe legalisierte, während in Thailand – laut Film – Pornos immer noch verboten sind.

Was man davon halten mag, steht hier nicht zur Debatte. Es werden allerdings genau solche Themen angesprochen, ebenso wie moderne Rollenverteilung. Es wirkt dabei nicht belehrend und ich kann mir vorstellen, dass der Film auf dem heimischen Markt Anklang finden wird. Für uns Langnasen ist das eher nichts.

Die Erzählstruktur folgt ganz klar der Verwechslungskomödie aus den 80ern. Missverständnisse sind immer lustig, aber nur, wenn man an dessen Aufklärung gehindert wird. CARPIO, unser Filmheld, tut einfach nichts, um seine neuen Thai-Freunde und -Feinde davon zu überzeugen, dass er eben nicht der gesuchte Pornofilmstar BIG BIRD ist.

Alleine das lässt den gesamten Plot schnell in sich zusammenfallen, weil einfach keine klaren Motive der Figuren zu erkennen sind. Umso schöner für das Happy End. Extrapunkte gibt’s für eine kleine, choreografierte Kampfszene.

Verwegene 3,9 von 10 Sternen

Originaler Trailer | „I AM NOT BIG BIRD“ (2024)

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