Stars, die ich gerne mit Jackie Chan in einem Film sehen möchte (Filmpitch)
Am 16. Mai 2023 startete Sony Pictures seinen Casting-Aufruf für einen „großen Spielfilm mit […] Jackie Chan“. Der Dreh war für September bis Dezember 2023 angesetzt. Dann kamen die WAG- und SAG-AFTRA-Streiks. Am 21. November 2023 ließ Sony Pictures dann die weltweiten Internetleitungen so richtig glühen.
Das Video mit Ralph Macchio und Jackie Chan wurde auf allen Plattformen millionenfach angeklickt. Man rufte erneut zu einem Casting für die Rolle des neuen Karate Kids auf. Es wird passieren! Der Hype ist echt und ich dachte mir: Okay. Da gibt es aber noch Stars, die ich neben Jackie Chan in einem Film sehen möchte.
Während wir weiter auf spannende News zur sechsten und finalen Staffel „Cobra Kai“ und dem darauffolgenden neuen Karate-Kid-Film warten, pitche ich mal nachfolgende Ideen.
Ali Wong
Das versaute Komik-Ass, und das ist als Kompliment gemeint, beeindruckt mich seit ihrer Tätigkeit als Autorin für die Hit-Serie „Fresh Off The Boat“ (2015-2020) immer wieder. Ihre Comedy-Specials haben bei mir immer ins Komikzentrum getroffen. Neben Randall Park überzeugt sie in der Liebeskomödie „Always Be My Maybe“ (2019) und spätestens mit der Miniserie „Beef“ (2023) sollte jeder Cineast die 4-fache Emmy-Nominierte auf dem Schirm haben. Ali Wong schafft den Spagat zwischen albern und hochernst und erzählt damit Geschichten aus dem Leben.
Mit Jackie Chan hat die US-Amerikanerin mit chinesisch-vietnamesischen Wurzeln bisher noch nicht zusammengearbeitet. Allerdings zirkuliert seit geraumer Zeit ein Drehbuch namens „Quackers“, ein Animationsfilm, der unter anderem von Jackie Chans Sparkle Roll Media produziert werden soll. Offiziell gibt es dazu noch keine Stellungnahme. Für einen gemeinsamen Film hätte ich aber eine Idee.
Mein Pitch für „For my Dad“
Drama, Familie, Komödie | FSK 12 | 114 Min.
Fong (Jackie Chan) ist ein chinesischer Zahnarzt in Singapur. Trotz seines hohen Alters stürzt er sich in seine Arbeit, denn seine geliebte Ehefrau ist gerade an Krebs verstorben. Seine einzige Tochter May (Ali Wong) lebt seit 25 Jahren in den USA und hat ihre Familie höchstens mal zu den Feiertagen besucht. Ihre Mutter hat sie gehasst. Die zerrissene Beziehung zu ihrem Vater möchte May nun aber kitten und versucht ihn zu überreden, zu ihr in die USA zu ziehen, wo Fong seinen Ruhestand mit den Enkelkindern genießen kann. Eigentlich ist ihr Vater dafür, doch Mays Ehemann ist ein Weißer und viel schlimmer noch, ein Onkologe. Das Trauma um den Tod seiner Frau und generationenübergreifender Rassismus in einer Zeit des weltweiten Zusammenrückens von Ethnien löst in Fong ein Dilemma aus, das er nur mit der Liebe seiner Familie bewältigen kann.
Shah Rukh Khan
SRK ist Stuntman, Actionheld und Herzensbrecher im Bollywood-Kino seit über drei Jahrzehnten. Schon 1999 zollte er seinem Vorbild Jackie Chan Tribut, als er in „Baadshah“ Szenen aus „Mr. Nice Guy“ (1997) und „Rush Hour“ (1998) miteinander kombinierte. 2011 wollte Shah Rukh Khan zusammen mit Jackie Chan in „Ra.One“ spielen und somit die indischen und chinesischen Kinokassen klingeln lassen. Jackie lehnte leider ab und produzierte 2017 „Kung Fu Yoga“, seine eigene indisch-chinesische Ko-Produktion.
Chan the Man wird 2024 runde 70 Jahre alt, SRK geht auf die 60 zu. Schluss mit Action? Dank CGI und der aufkommenden Beliebtheit von Stories aus dem Filmgeschäft (siehe „Ride On“ und „The Movie Emperor“, beide von 2023) nicht unbedingt.
Mein Pitch für „1962“
Drama, Geschichte, Abenteuer | FSK 16 | 145 Min.
Zwei alternde Filmstars, SRK und JC, arbeiten ihre historische Vergangenheit auf, indem sie eine Dokumentation über den indisch-chinesischen Grenzkrieg von 1962 erzählen wollen. Während der Reisen ins Grenzgebiet werden sie für ihre Leinwandabenteuer in den besten Jahren von Fans gefeiert. Sie sehen sich mit ungelösten persönlichen Problemen der Vergangenheit konfrontiert, als sie den Kontrast zwischen dem realen Leben an der Grenze und den millionenschweren Geschäftsmeetings mit Filmstudios in kürzester Zeit wahrnehmen – Armut auf der einen, Überfluss auf der anderen Seite. Ihre Dokumentation entwickelt sich zu einem Kulturaustausch, der nicht von jedem unterstützt wird. Denn auch wenn sie wollten, gierige Finanzberater und Banker lassen eine Umverteilung der Vermögen der Filmstars nicht einfach so zu.
James Wan
Ja, auch Regisseure sind Filmstars. Der malaysische Filmemacher hat mit Streifen wie „Saw“ (2004), „Insidious“ (2010) und „Conjuring“ (2013) dem Horror-Genre in den letzten Jahren einige Klassiker geschenkt. Und wer es schafft, Cary Elwes aus der Komödie „Robin Hood – Helden In Strumpfhosen“ (1993) in einen Horror-Thriller zu verlagern, der würde es meiner Meinung nach auch mit einem ehemaligen Kung-Fu-Clown schaffen.
Würdet ihr Jackie Chan gerne in einem Horror-Thriller sehen? Ich schon.
Mein Pitch für „Forgotten“
Mystery, Horror, Thriller | FSK 18 | 99 Min.
Jackie Chan ist ein in die Jahre gekommener Totengräber, der sich in Neuengland etwas dazuverdienen will. Sonst macht ja niemand mehr diese „Drecksarbeit“. Nach einem dreitägigen heftigen Sturm mit Starkregen findet er den Friedhof, auf dem er arbeitet, verwüstet vor. Im wahrsten Sinne des Wortes steht ihm unheimlich viel Arbeit bevor. Als er sich den Schaden genauer anschaut, entdeckt er unter einer Gruft einen Geheimgang in eine verborgene Unterwelt. Elektrischer Strom, Hauseinrichtungen und ganze Läden findet er vor, sogar Transportmittel einer früheren Gesellschaft. Doch so verlassen, wie sie scheint, ist diese Welt nicht.
Sylvester Stallone
Zweifelsohne gehörten die 1980er den Actionfilmhelden. „Police Story“ (1985) hat solch einen Eindruck bei Sylvester „Sly“ Stallone hinterlassen, dass er die Busszene des Originals 1989 für „Tango & Cash“ fast Frame für Frame nachdrehte. Seitdem waren Jackie und Sly im Gespräch für einen gemeinsamen Actioner. Die Rolle des Simon Phoenix in „Demolition Man“ (1993) lehnte Jackie dankend ab; er wollte keinen Bösewicht spielen. 1997 wurde „Thai Horse“ gepitcht, doch der Erfolg von „Rush Hour“ (1998) ließ viele Drehbücher wieder in der Schublade verschwinden.
Eines von ihnen schaffte es immer wieder zurück zu den Rewrites: „Rambo IV“. Bereits nach dem dritten Teil wurde es entwickelt und immer wieder umgeschrieben. Als Miramax dann 1997 die Rechte an den Rambo-Filmen und einigen Jackie-Filmen kaufte, sah man die Chance auf einen gemeinsamen Blockbuster. Doch wieder sollte Jackie den Bösewicht, einen Drogenbaron, spielen. Er lehnte ab, das Skript wurde erneut umgeschrieben. 2001 war es immer noch nicht vom Tisch, doch der Film erschien 2008 ohne Jackie Chans Beteiligung.
Dann folgten die Expendables-Filme. Sly wollte Jackie von Anfang an dabeihaben, doch der wollte ein Solovehikel mit seinem Kumpel auf die Beine stellen. Immerhin schickte Jackie sein Stuntteam zu Teil 4 als Unterstützung. Mit „Ex-Baghdad“ einigte man sich 2017 auf ein Skript und ein Megabudget-Projekt. Aus „Ex-Baghdad“ wurde nach sechs Jahren „Hidden Strike“ und aus Sylvester Stallone wurde John Cena. Bis heute haben Sly und Jackie trotz vieler Bemühungen nichts Filmisches auf die Beine gestellt („An Alan Smithee Film: Burn Hollywood Burn“ von 1997 ignoriere ich hier aus diversen Gründen bewusst).
Mein Pitch für „One Last Time“
Komödie, Action, Drama | FSK 16 | 122 Min.
2025. China stopft Milliarden in die heimische Unterhaltungs- und Pop-Industrie. Das Land erlebt einen neuen kulturellen Austausch mit der Welt. Auf der World Comic Con in Chongqing trifft sich das „who is who” des Entertainments. Offizieller Botschafter Jackie Chan lädt ein und zeigt eine Woche bei dem Megaevent Präsenz. Neben den alten Hasen wie Sly ist auch die junge Generation von Actionfilmhelden am Start und steht für Fan-Fotos und Autogramme Gewehr bei Fuß. Eine Gruppe radikaler Anti-Globalisten nutzt ihre Chance der medialen Aufmerksamkeit und verübt einen Terrorakt auf dem Festivalgelände. Können drei Generationen von Actionstars sich zusammentun und gegen die bewaffneten Ideologen was ausrichten?
Samara Weaving
Niemand schreit wie Jamie Lee Curtis. Die kalifornische Halloween-Schauspielerin mag zwar immer noch den Ruf der Scream Queen innehaben, für mich hat sie aber schon vor Jahren starke Konkurrenz bekommen – und zwar aus Good Old Down Under.
Samara Weaving, Nichte des berühmten Hugo Weaving (bekannt für seine erfolgreichen Rollen als Elrond, Agent Smith und Red Skull), hat mich mit ihrer Darstellung in „The Babysitter“ (2017) und „Ready Or Not“ (2019) im Horror-Comedy-Genre überzeugt: Sie kann Horror, Action, Comedy und Drama.
Als Charakterschauspielerin leistet sie hervorragende Arbeit in dem Mystery-Thriller „Last Moment Of Clarity“ (2020) und der Miniserie „Hollywood“ (2020) und beweist, dass sie kein blondes Püppchen mit blauen Augen ist, sondern eine ernstzunehmende Darstellerin. Ich würde sie gerne in einer ganz anderen Rolle sehen.
Mein Pitch für „The Value Of Life“
Drama, Komödie, Abenteuer | FSK 12 | 110 Min.
Nicole „Nicky“ Williams (Samara Weaving) ist Pflegerin in einem Seniorenheim in Canberra, Australien. Wie viele Pflegekräfte ist auch sie massiv überarbeitet, da Pflegeheime notorisch unterbesetzt sind. Für ihre Patienten haben sie und ihre Kollegen sie zu wenig Zeit, was sie aus Frust dazu veranlasst, einen Selbsthilfeverein zu gründen, der den Staat zu mehr Förderung bewegen will. Die zusätzliche Arbeit fordert ihren Tribut: fehlendes Privatleben, Frust, Übermüdung, kleine Fehler bei der Arbeit. Als Nicky eines Tages aus Versehen beim Umziehen ihres Patienten Chen Hsins (Jackie Chan) dessen privat Sachen umschubst, findet sie alte Fotos von ihm an Filmsets. Nicky und Chen kommen ins Gespräch, und es stellt sich heraus, dass ihr Patient ehemals ein berühmter Schauspieler in China war. Eine wunderbare, generationenübergreifende Freundschaft entsteht, die Chens letzten Jahre besonders machen und Nicky erlauben, ihr wahres Glück im Leben zu finden.
Natürlich sind das alles nur spontane Ideen, Wünsche, Vorstellungen. Aber wer weiß, vielleicht wird ja bereits an dem ein oder anderen Skript gearbeitet, während ihr diese Zeilen hier lest. Ich persönlich hätte noch weitere Namen aus der Filmbranche zu erwähnen: Fan Bing Bing, Daniel Radcliffe, Angela Bassett, Nicolas Cage, Jella Haase, . . .
Von meinen verehrten Stuntperformern ganz zu schweigen. Aber das ist ein anderes Thema.